Die weltweite Auflage seiner Romane beträgt Millionen, Übersetzungen erscheinen in mehr als 30 Sprachen. Auch seine Titel um das legendäre Graphische Viertel Leipzigs sind Besteller - So auch „Die Bibliothek im Nebel“, die zum einen ins Russland 1917 führt, wo der Bibliothekar Artur vor den Schergen der Revolution flieht – im Gepäck ein geheimnisvolles Manuskript. Zum anderen an die Cote d’Azur 1928, wo Liette ein altes, mit einem Schloss gesichertes Buch findet. 30 Jahre später beauftragt Liette den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die ehemalige Besitzerin herauszufinden. Die Spur führt zu einem Bibliothekar, zu einer verlassenen Villa am Meer und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel.

Kai Meyer wurde 1969 in Lübeck geboren. Seit 1995 ist er hauptberuflicher Schriftsteller und hat bislang über fünfzig Romane veröffentlicht. Dazu kommen mehrere Drehbücher, Hörspiele und Comics. Er lebt im Rheinland zwischen Köln und Eifel.

Das Lesefest fragt: Können wir aus Geschichten lernen?

Kai Meyer: Fiktion lehrt uns Empathie. Geschichten, die uns in die Köpfe der unterschiedlichsten Menschen versetzen, wecken Verständnis für ihr Tun, ihre Motive, ihre Träume. Ich glaube nicht an Belehrungen durch Romane, aber ich glaube an die Kraft von Emotionen: Wenn wir verstehen, wie andere denken, sehen wir die Welt aus einem neuen Blickwinkel – und damit auch uns selbst.